Montag, 19. Februar 2007

mir all sin kölle

Liebe Närrinnen und Narren,

was bin ich froh, dass ich weit weg bin und nichts mit Karneval oder Fasching zu tun habe. Offensichtlich gibt es hier immer genug andere Gründe zum Trinken, obwohl im Rahmen der "Uka" am Freitag auch ein Karnevalsabend statt findet. Was mich etwas wundert, denn wenn mich meine biologische Uhr nicht trügt ist am Mittwoch doch eigentlich alles vorbei? Die ticken wohl...ähh...anders?


Das Wetter beginnt auch schon zu machen, was es will. Am Samstag gab es Regen und Schnee, Matsch und Sonne bei ca. 0 Grad. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Frühling? Ich wage es nicht, mir auszudenken, wie es aussehen wird, wenn tatsächlich alles taut. Auch da kann man sich nur wünschen, nicht dabei zu sein. Vorerst soll es aber noch ein paar kalte Tage geben. Da weiß ich wenigstens, was ich habe.
Die Sache mit dem Wetter habe ich auch nur erwähnt, weil es natürlich an dem Tag regnete, an dem ich vor die Tür gegangen bin. Ich hatte mich am Samstag mit Katharina in Hamar verabredet, das sich etwa 50 km von hier entfernt auch am See Mjösa befindet. Debora schloss sich kurzerhand an, denn die Alternative wäre gewesen mit den Jungs nach Lillehammer zur "Rally Norway" zu fahren. Dieses Motocross-Rennen ist letzten Donnerstag in Hamar gestartet und bescherte der Region vermutlich fast so viele Besucher wie zu Olympiazeiten. Halb Norwegen schien auf den Beinen zu sein, um eingehüllt in Skianzügen am Straßen- oder Waldrand zu stehen und Autos anzusehen. Auch das muss man nicht verstehen, habe ich mir sagen lassen. Der positive Nebeneffekt war, dass in der City von Hamar ein paar Stände aufgebaut waren, und es somit ein bisschen was zu sehen gab. Im Gegensatz zu Gjövik hielten sich auch nicht alle Passanten im Einkaufszentrum auf, sondern nutzten den Tag zu einem Schaufensterbummel durch die kleine Altstadt.
Zum Glück konnte ich Debora davon abhalten, Schuhe zu kaufen und statt dessen davon überzeugen einen Kaffee trinken zu gehen. Das fand auch Katharina gut, denn nach einer Stunde hatten wir eigentlich alles gesehen. Wir fanden eine kleine Kaffee- und Teebar in der wir uns einen Latte Macchiato genehmigten (4 €) und am Fenster sitzend erst mal die Woche auswerteten...

Danach zeigte uns Katharina noch das Stadion, das zur Olympiade errichtet worden war und die Form eines umgedrehten Wikingerschiffs haben soll - mit Fantasie - und wir liefen anschließend gleich weiter zur Wohnung ihres Freundes. Stellt Euch ein dänisches Wochenendhaus vor, dann wisst Ihr bescheid. Gegen 4 kam verspätet der Bus an mit dem wir zurück fahren wollten, weil er vermutlich nicht durch die Menschenmassen gekommen war. Als wir eine Stunde später Gjövik erreichten, hätten wir uns kollektiv am liebsten sofort übergeben, weil uns so schlecht war von der Kurverei. Wir haben's dann aber doch gelassen und sind statt dessen kurz im CC shoppen gegangen: Debora Winterschuhe und ich Nahrung, womit ich uns dreien am Samstag-Abend einen großen Topf Chili gekocht habe und mit drei Packungen Falafel-Mischung für Sonntag vorsorgte.

Gestern habe ich damit den Ernstfall geprobt. Ihr wisst schon: wer nichts wird, wird usw. Eine Frittenbudenküche hätte es nicht mit mir aufnehmen können! Zwei Pfannen mit in Öl schwimmenden Falafelbällchen haben ihre Spuren hinterlassen, sowie natürlich einen mal wieder überglücklichen Hafez.

Ich frage mich inzwischen, ob meine Hosen vom Trocknen im Trockner geschrumpft sind oder sich bei mir Schokolade zum Frühstück, Fett und Zucker bemerkbar machen, wobei ich das gar nicht so genau wissen will! Und solange ich meine Füße noch sehen kann ist sowieso alles gut.

Damit zurück zu "Hybrid Recommender Systems" und dem verzweifelten Versuch, eine halbwegs brauchbare Wirtschaftsinformatikerin zu werden. Oder vielleicht bin ich ja doch "born to cook"?

Mit anderen Worten: Kölle alaaf!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hi elli, was mir grad beim lesen deines wochenendausflug eingefallen ist: lena - die freundin aus norwegen - kommt aus stange, muß da irgenwo bei dir sein...das nur zum thema: die welt ist klein und norwegen noch kleiner...

holzelli hat gesagt…

Hei Julia,
du sollst doch Diplomarbeit schreiben!!!
Das Nest scheint zu klein für alles zu sein. In keinem meiner beiden Reiseführer ist es verzeichnet. Aber ich halte die Augen natürlich offen ;-)
Einen echten Elch muss ich ja auch noch finden = Zusatzaufgabe nach dem ich einen "in-depth insight in technologies and techniques that are being used in electronic publishing" habe...