Sonntag, 11. Februar 2007

autsch...

Liebe Kinder an den Bildschirmen,

die gute Nachricht des Tages ist, dass ich endlich einen Winter"sport" gefunden habe, der tatsächlich Spaß macht (auch Hafez). Ratet mal welchen...
Jaja, genau, die einfachen Dinge sind die Besten. Wir waren gestern Schlitten fahren. So viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr! Wir haben quasi hinter dem Haus zwischen den Bäumen eine kleine von Kindern präparierte Piste mit Mini-Sprungschanze. Nach Einbruch der Dunkelheit ist sie sogar beleuchtet, weil kurioserweise die Strommasten Licht haben. Also sind wir gestern zu fünft (Katharina, Hafez, Fabienne, Steffen und ich) durch den Schnee gerollt, gehoppelt und gefallen, denn sowohl der Holzschlitten als auch die Plastik-Nussschale bekamen dermaßen speed, dass an Bremsen und / oder Kontrolle nicht zu denken war. Wir sahen aus wie die Schneemänner. Auch von innen. Beweisfotos gibt es bei Fabienne, den Link habe ich in der Liste auf der rechten Seite dieses blogs hinzugefügt. Die Schlitten lagern nun neben dem Staubsauger im Schrank und werden in Kürze wieder zum Einsatz kommen. Allerdings - wie berichtet - nicht lange und oft. Denn es ist dermaßen kalt, dass man die Dinger nach Benutzung freiwillig den Berg hochzieht um nicht sofort zum Eisblock zu erstarren.

Zum Aufwärmen gab es hinterher Zwiebelkuchen. Ja, in meiner Küche und von mir. Und um noch eins drauf zu setzen habe ich heute Morgen Kuchen gebacken, weil Mister S. alias Souheil Geburtstag hat. Wir wollten ihn vorhin mit Kaffee und Kuchen überraschen, mussten das aber kurzfristig verschieben, weil der Gute heute bis halb 7 in der Uni ist... Ich habe jedenfalls gulrot-kake aus der Tüte gemacht und um nicht vor Süße aus den Latschen zu kippen selbstständig noch Mehl und Äpfel hinzugefügt. Also auch in dieser Hinsicht wird von den Norwegern gern übertrieben?! Die Anleitung war gar nicht so schwer zu verstehen, denn im Wesentlich ging es nur darum Wasser, Öl und die Mischung zu verrühren. Ich will nicht wissen, was statt Eiern in der Mischung war! Die Möhren konnte ich auch nicht wirklich erkennen. Aber was will man von Fertigkuchen auch erwarten? Hauptsache, ich hatte keine Sauerei, sowie das notwendige Equipment und das Ergebnis war durchaus genießbar.

Sehr lecker war auch mal wieder das arabische Essen von Hafez, bei dem ich Freitag-Abend eingeladen war. Auf seinem Flur wohnen nun auch Debora und Steffen. Die drei plus Fabienne machen des öfteren gemeinsame Sache. So waren sie nachmittags zusammen bei Lidl und da das eine Tages- und Kühlschrank füllende Beschäftigung ist, waren sie erst gegen 8 zurück und haben anschließend in arabian behavior für eine ganze Armee Curryreis, gebratenes Gemüse, Joghurt und Salat gemacht. Ich hatte den Fehler gemacht, drei Stunden vorher meine restlichen Nudeln gegessen zu haben - und musste dementsprechend leiden. Aber bei den Anderen ging auch kein Nachtisch mehr rein...

Ansonsten trainiere ich fleißig mein neu erworbenes Norwegisch-Wissen indem ich alle Norweger mit meinen drei gelernten Sätzen vollquatsche. Immerhin haben mir zwei unabhängige Quellen gesteckt, dass ich aussprachetechnisch sehr gut wäre. Na, wenn das nichts ist! Allerdings habe ich auch einen Heimvorteil, wie alle anderen nicht müde werden zu betonen. Für Deutsche ist es angeblich ein Klacks Norwegisch zu lernen, weil so viele Ähnlichkeiten bestehen. Auch das wird sich zeigen - nächsten Mittwoch in Part II.

Mir selbst zeige ich fast jeden Abend eine Folge CSI zum Essen. Auf amerikanisch. Ohne Untertitel. Denn die gibt es nur in allen möglichen merkwürdigen anderen Sprachen. Ich verstehe zwar so nur die Hälfte, aber mit dieser werde ich demnächst perfekt einen Tatort beschreiben können! Vielleicht kann ich irgendwas davon auch für das wissenschaftliche Schreiben verwenden? Denn mein Prof hat mir Literaturrecherche bis Mi verordnet und in anderthalb Wochen soll ich schon was für meine Hausarbeit geschrieben haben. Aaaarghhhh.
Dabei habe ich schon andere Pläne: Mitte der Woche startet die "uka", 10 Tage voll mit Kultur im weitesten Sinne. Jeden Abend findet entweder ein Konzert, Comedy und / oder Besäufnis mit einem anderen Grund im Studenten-Huset statt. Mittwoch-Abend will ich zu einem Konzert einer zumindest in Norwegen bekannten Band (www.johndoe.no). Zum Finale am 24. Februar spielen Turbonegro, die ich mir auch nicht entgehen lassen werde.

Ein weiteres "Highlight" der nächsten Woche wird die Abgabe der Daten unseres Schlüsselprojektes, die Hafez, Saleh und ich in den vergangenen Tagen in eine bzw. mehrere Excel-Tabelle gehackt habe. Das erinnerte mich an finstere Praktikanten-Zeiten und ich habe mir sehnlichst eine helfende SHK-Hand gewünscht. Bara und Ondroj wollen uns ihre Daten aus der Tschechei bzw. Slowakei den nächsten Tagen schicken. Hafez will diese sodann mit unseren zusammenbasteln und online (!) abgeben. Ich bin gespannt, wie dieses webbasierte, cooperative learning läuft... Sobald die Beiden wieder zurück sind heißt es, die Daten mit SPSS auswerten (da ich keine Ahnung davon habe, werde ich das den Anderen überlassen) und bis zum 1. März eine Präsentation zusammen-zimmern. Ich denke, hinsichtlich PowerPoint werde ich dafür den Anderen ein bisschen unter die Arme greifen ;-)

Das Motto für Woche 6 lautet dementsprechend und in deutscher Manier (sagte man mir): Mit vollem Tatendrang voraus!

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