Montag, 28. Mai 2007

auf gepackten koffern

Liebe Mitwisser,

wie war das mit dem Himmel, der weint? Es regnet mal wieder in Strömen, und um mir nicht unnötig die Schuhe nass zu machen habe ich sogar das Flaschen wegbringen auf morgen verschoben. Echt unglaublich, was sich in fünf Monaten so ansammelt. Jetzt auch mal so allgemein gesehen!
Ich habe am Freitag (!) einen Brief vom Studentenwerk bekommen, dass sie gern mein Zimmer auf Sauberkeit checken wollen bevor ich fahre. Und zwar werktags von 8-15 Uhr. Ähmm, ja. Die letzte Möglichkeit wäre dafür der Dienstag. An dem ich meinen Papierkram an der Uni erledigen wollte. Zu dem auch gehört, die Miete zu bezahlen. Das habe ich wohlgemerkt bereits Anfang letzter Woche dort angekündigt, sowie nach den Formalitäten der Schlüsselübergabe gefragt -> die sich zum Glück auf einen Briefkasten-Einwurf beschränken.

Um jedenfalls nicht doch noch nachträglich zahlen zu müssen, habe ich mich dann also heute von der allgemeinen Frühjahrsputzstimmung (?) anstecken lassen und sowohl alles in meinem Zimmer geschrubbt und gewaschen als auch die Gemeinschaftsflächen. Denn "this is to prevent a situation where the last attendant to move will end up cleaning the entire area" und schließt Kühlschrank, Klo, Ofen, Küchentisch und Flur mit ein. Ach deshalb bin ich für nächste Woche noch mal in der Waschliste eingetragen?!
Meinen Mitbewohner Sondre, der Ende letzter Woche ausgezogen ist, hat das nicht im mindesten gekümmert. Der hat es nicht mal zum Schluss geschafft seinen Müll selbst runterzubringen. Ich hoffe, Michael wird es die zwei Wochen die er noch hier ist überleben, dass ich das Klo aus Prinzip nicht mitgeputzt habe?!

Die Aktion zog zumindest nach sich, dass ich fast alles bereits eingepackt habe, zwei Postkarten hinter dem Bett hervorfischte und morgen einen hoffentlich entspannten letzten Abend haben werde. Debora kommt aus Italien wieder und wir wollen zusammen mit Katharina ein letztes Mal Pizza machen und essen. (Danach kann ich dieses Gericht definitiv nicht mehr sehen!)

Ich bin in einer Laune irgendwo zwischen Urlaub und Umzug - und ganz ehrlich: Mir reicht's jetzt auch. Großartiges Neues wird nicht kommen, meine liebsten Mitstreiter sind schon abgereist, das Bildungsziel "Englisch aufpolieren" habe ich erreicht, Haut und Stimmung sind entspannt und wenn ich mir mein Gepäck so ansehe, dann will ich am Liebsten sofort los. Zurück ins "wirkliche" Leben, das ohne mich weitergegangen ist, irgendwie aber immer präsent war.
Was nicht heißt, dass ich nicht gern wieder hierher kommen würde. Vielleicht nicht in dieses Nest, aber in dieses schöne, tolle, aufregende, relaxte, naturnahe Land der vielen Möglichkeiten!

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