Donnerstag, 25. Januar 2007

es kommt immer anders als man denkt

Liebe Menschen mit einem halbwegs geregelten Leben,

ich schreibe Euch hier und jetzt, da mein geplanter Tagesablauf heute Morgen einen Daempfer bekommen hat. Eigentlich war von 9-15 Uhr und morgen von 9-12 Uhr das Media Knowledge Seminar angesetzt, das extra fuer uns Austauschstudenten auf Englisch gehalten werden sollte. Eigentlich. Nachdem wir uns durch die Nacht, die Kaelte und die Schneemassen gekaempft hatten und die Muedigkeit auch noch loswerden mussten, ging es damit los, dass der Lehrer den Beamer nicht in Gang bekam und auf norwegisch um Hilfe bat (nehme ich an). Ihm konnte aber nicht geholfen werden. Zumindest nicht von uns. Da holte er von irgendwo einen dynamischen jungen Mann heran und der fand in zwei Sekunden heraus, dass der Lehrer das falsche Kabel verwendet hat (haette ich auch gewesen sein koennen). Nun denn. Er konnte starten und tat dies indem er einen in Norwegisch geschriebenen Zeitplan aufrief und fragte, wer von uns nur Englisch sprechen wuerde. Drei Haende gingen nach oben. Ok, dann wuerde er vorschlagen, dass wir uns 14 Uhr treffen und er uns dann Extra-Aufgaben gibt. Ok? Leicht irritiert verliessen wir den Raum; Freude auf seiten der Partyfraktion. Der allwoechentlichen Feierei steht vermutlich nichts mehr im Wege - zumindest keine Anwesenheitspflicht am Fr zu nachtschlafender Zeit.

Um einen Kompromiss zu finden zwischen "ich habe keine Lust mit euch zu trinken" und "ich habe keine Lust euch betrunken zu erleben" habe ich vorgeschlagen, dass wir ja erst mal was kochen koennten und denke, dass danach alle ausser mir immer noch trinken und betrunken ins huset wanken koennen / werden. Natuerlich soll das nicht in MEINER Kueche statt finden. Obwohl das vielleicht ein Grund mehr waere morgen mal zu wischen. Denn natuerlich haben meine mitwohnenden Jungs auch gestern dem Putzplan keinen Tribut gezollt. Da wir aber seit dem WE eine neue Mitbewohnerin aus Bosnien hier im Haus haben war das Opfer unter Angabe falscher Gründe ("welcome party") schnell gefunden.

Immerhin hat mein Mitbewohner Michael gestern mit mir kommuniziert als er seine Pizza aus dem Ofen geholt hat. Ich glaube, drei Saetze sind Rekord! Er fragte mich, wie lange ich plane zu bleiben (falsche Frage) und ob ich viele Kurse haette. Ich habe ihm angeboten mein Geschirr zu nutzen - falls er jemals kochen wollen wuerde. Das war naemlich ein weiteres highlight des Tages: ich habe vom international office einen zusaetzlichen Topf, zwei grosse Glaeser und so was wie eine Tupperschuessel bekommen. Einem richtigen Menue steht somit nichts mehr im Wege! Sondre, der andere guy, ist offensichtlich nach drei Tagen Gjøvik gestern zurueck nach Lillehammer gefahren. Somit wird er die letzte Rolle Klopapier nicht erleben...

Trotzdem ich gestern beim Aufstehen dachte, der Tag koenne nur doof werden, kam es auch in einer weiteren Hinsicht anders als ich dachte. Wie immer mittwochs hatte ich das Treffen mit meinem electronic publishing teacher und habe zuvor die halbe Nacht darueber nachgedacht, wie ich ihm beibringe, dass ich seine Texte nicht verstanden habe. Er hat sich 1,5 h Zeit genommen um mir die basics zu erklaeren und einen generellen Ueberblick ueber das Thema zu geben. Danach rauchte mein Kopf! Er sagte auch, dass die naechsten Texte nicht mehr so informatiklastig sind sondern eher den kommerziellen Aspekt behandeln. Wow, genau mein Thema... Naja, ich bin ja hier, um mein mind zu oeffnen und auch mal ueber Dinge nachzudenken von denen ich vorher noch nie was gehoert habe?! Ich werde zu gegebener Zeit darueber berichten falls gewuenscht ;-)

Des Weiteren habe ich zwischenzeitlich den fuer das WE von der Frischluftgruppe geplante ice-fishing-trip aus genannten Gruenden auf Eis gelegt und mich statt dessen entschlossen mit allen anderen, die auch nicht mitfahren am Sonntag Schlittschuh-laufen zu gehen. Wenn ich so weiter mache, habe ich bald alle Wintersportarten durch und damit das Wochenziel erreicht!
Darueber hinaus steht lesen, lesen und lesen an. Ausserdem muessen wir fuer unser Mini-Forschungsprojekt einen kleinen Fragebogen ausarbeiten und eventuell schon mit der Befragung von unbeteiligten Passanten beginnen -> ich werde auf Euch zurueck kommen...

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