Sonntag, 22. April 2007

nach sonne kommt regen

Hallo Welt!

Nach dem ich in den letzten Tagen zu lethargisch zum Schreiben sowohl von blog als auch Hausarbeit war, gibt es heute das passende Wetter zum Drinnenbleiben und Dinge tun, die über die Woche "liegen geblieben" sind. Hier ist es grau und so regnerisch, wie noch nie, so dass man froh ist, wenn man nicht vor die Tür muss. Auch die Gesamtwetterlage ist sehr April-mäßig. Anfang der Woche hatten wir noch Sonne und T-Shirt-Wetter (die Mädels in Bergen hatten sogar schon Röckchen an), dann wurde es erst kälter und anschließend windiger. Am Dienstag gab es Sonne und örtliche Regenschauer zur gleichen Zeit, ab Mittwoch ging es immer weiter abwärts. Freitag war es total stürmisch und kalt, gestern war es fast wie im Frühling am Meer (sonnig, kalt und windig), naja, und heute die Einstimmung auf eine weitere wechselhafte Woche. Zwar mit steigenden Temperaturen laut Wetterbericht, aber Schneeregen, Bewölkung und allem, was zum Aprilwetter dazu gehört.

Aber genug vom Wetter - davon soll man sich ja nicht die Laune verderben lassen?! Obwohl wir das für gestern geplante Grillen deswegen abgeblasen haben und ich am Freitag bei meinem Ausflug zu Lidl fast erfroren wäre...
Die wirklichen bad news der Woche betreffen einen gelben Zettel, der seit Donnerstag (Putz-Kontroll-Tag) an unserem Kühlschrank klebt: Großputzalarm ist angesagt. Das Studentenwerk prüft am 9.Mai, ob wir noch alle Tassen im Schrank haben, sowie die Stühle und Tische komplett sind. Vor allem aber, ob es hinter (!) Kühlschrank und Herd sauber ist, die Schränke von außen und innen glänzen etc. Ja, die sind da ganz und gar nicht zimperlich und ich befürchte schon das Schlimmste. Hafez hat mir nämlich erzählt, dass sie letztes Jahr noch zwei Mal nach-putzen mussten, weil es nicht sauber genug war. Auch mein Mitbewohner Michael meinte, dass man da nichts zu lachen hat. Immerhin hätten sie bei dieser Gelegenheit den Lappen geschwungen - behauptete er zumindest - im Gegensatz zum wöchentlichen Dienst, den sie nach wie vor verweigern.

Sonst war diese Woche insgesamt betrachtet vor allem gut für die Allgemeinbildung: Im Norwegisch-Kurs hat Debora über ihre Heimatstadt Milano referiert, Bruno hat eine portugiesische Pizzeria vorgestellt, die u.a. süße Pizza serviert und Steffen hat die Bilder vom Bergen-Trip noch mal Revue passieren lassen.
Außerdem habe ich mich mit einigen Anderen über das Thema "Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten in Norwegen" ausgetauscht, die meinen Verdacht bestätigten. Man soll hier auf das Schreiben der Master-Thesis vorbereitet werden und das heißt, vorgegebenen Strukturen zu folgen a la Abstract, Introduction, Related Work, Study usw. So wird aus einem Aufsatz, Essay oder einer simplen Hausarbeit ein hochanspruchsvolles Monsterprojekt und ich muss mich nicht wundern, wenn's nicht gleich beim ersten Mal klappt... Ich bin jedenfalls alles andere als motiviert und blicke auch und insbesondere in dieser Hinsicht dem schnellen Ende entgegen.

Nicht ohne war auch das Experiment von Fabienne an dem ich am Donnerstag teil genommen habe und einem beliebten medienwissenschaftlichen Thema zuordnen würde: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.
Einem Originalbild auf dem Bildschirm sollten 5 unterschiedliche Ausdrucke in der Reihenfolge ihrer Ähnlichkeit zum Original zugeordnet werden. Wobei die Ausdrucke eine völlig andere "Qualität" als das digitale Bild hatten und sich vor allem durch Schatten unterschieden bzw. auch nicht. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass drei von fünf Kopien gleich dunkel bzw. pixelig waren und wusste nicht, ob das tatsächlich beabsichtigt war oder nur die Qualität der Ausdrucke so schlecht war. Als Versuchskaninchen weiß man ja nie...

Durchaus positiv gestaltete sich hingegen der Versuch der Internationalisierung durch fremdartige Getränke- und Musikmischungen am Donnerstag-Abend. Sowohl Internationals als auch zahlreiche Norweger waren ganz vor'n dabei - wenn auch so mancher am nächsten Tag behauptete "going to die" (ich nicht). Wir haben es alle überlebt und einen amüsanten und denkwürdigen Abend gehabt. Bilder erspare ich Euch... Möchte an dieser Stelle aber noch "takk for ikveld" zu Florian sagen!

In diesem Sinne auf in Woche 16 von 21 und immer der "Sonne" entgegen.

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